Das Kätzchen in seinem ersten Lebensjahr
Mit 8 Wochen können Katzenkinder von der Mutter und den Geschwistern getrennt werden. Allerdings brauchen sie dann noch viel Aufmerksamkeit und können nicht halbe oder sogar ganze Tage alleine bleiben. Wenn Sie planen, dass die Katze später eine reine Hauskatze sein soll, empfehlen wir sogar die Anschaffung von zwei Katzenwelpen. Eine einzelne Katze im Haus, die dann meistens auch noch den ganzen Tag alleine ist, weil die Besitzer zur Arbeit sind, hat doch ein eher langweiliges Leben. Vor allen für eine junge Katze ist das Spielen mit anderen Katzen wichtig und lustig. Ist die Katze erst mal alleine in der Wohnung gehalten worden und dann schafft man eine zweite Katze an, gibt es nicht selten sehr viel Stress. Zwar gewöhnt sich die Katze an den Neuzugang, aber nicht selten bleibt sie unglücklich mit der neuen Situation. Wenn aber zwei Geschwister oder zwei Katzenbabies von Beginn an zusammen leben, ist das für beide viel schöner als allein zu sein.
Und zwei Katzenbabies dürfen auch schon von Beginn an ein paar Stunden am Tag alleine in der Wohnung sein. Wichtig ist aber, dass man den Bereich, in dem sie sich aufhalten einschränkt, da sie doch sehr viel Blödsinn machen und die Gefahr, dass sie irgendwo eingeklemmt werden oder sich verletzten in den ersten Wochen im neuen Zuhause groß ist.Aus tierärztlicher Sicht sollten Katzenwelpen, wenn sie von der Mutter weg sind und somit keine Muttermilch mehr aufnehmen, noch 2-3 mal gegen Würmer behandelt werden, da sie Wurmeier über die Muttermilch übertragen bekommen haben und auch schon im Mutterleib über den Mutterkuchen (Plazenta).
Dann empfehlen wir Impfungen mit der 8., 12. und 16. Lebenswoche. Wenn die Katze schon älter als 12 Wochen ist, wenn Sie sie zu sich nehmen reichen 2 Impfungen. Auch Wohnungskatzen sollten so geimpft werden, da eine Erkrankung an Katzenseuche (Panleukopenie) auch möglich ist, ohne das die Katze die Wohnung verlassen hat.
Mit 6 Monaten kontrollieren wir den Zahnwechsel und die Gewichtsentwicklung. Nicht selten kommt es durch eine Virusinfektion in den ersten Lebenswochen der Katze später zu Zahnfleischentzündungen beim Zahnwechsel, die nicht ohne Therapie wieder abheilt und bleibende Schäden an den Zähnen hinterlässt.
Und dann sollten auch Wohnungskatzen zeitnah kastriert werden. Oftmals fangen Kater mit der Geschlechtsreife an in der Wohnung mit Urin zu markieren, was fürchterlich stinkt und natürlich eine Sauerei ist. Weibliche Katzen sind, wenn Sie rollig werden und somit ihren ersten Zyklus haben, oft auch unerträglich, da sie ebenfalls alles vollurinieren und vor allem durch nächtliche „Gesänge“ die Besitzer vom Schlafen abhalten. Davon mal abgesehen ist es für die Tiere selber auch nicht gut, wenn sie ihrem Fortpflanzungstrieb nicht ausleben können. Das stresst sie sehr wenn sie dann eingesperrt sind. Daher ist es für ein Miteinander von Mensch und Tier wichtig, dass Katzen kastriert werden.
Wenn die Katze später Freigang haben darf, raten wir, die Katze erst zu impfen und zu kastrieren bevor man sie raus lässt. Dass heißt, sie soll nur im Haus gehalten werden und wenn sie mit ca.6-8 Monaten kastriert ist, darf sie tagsüber nach draußen. Eine erwachsene Katze ist nicht mehr so unfallgefährdet wie ein Katzenkind. Katzenkinder sind einfach zu naiv und oft dusselig und zack sind sie verschwunden. Eine etwas ältere Katze ist doch da viel vorsichtiger. Außerdem macht es einen großen Unterschied, ob die Katze dran gewöhnt wird tatsächlich nur tagsüber draußen zu sein. Die meisten Katzen verunglücken nachts im Straßenverkehr. Ich lebe hier seit Jahren an der B 74. Und die toten Katzen liegen immer morgens auf der Bundesstraße. Sie wurden in der Nacht totgefahren. Tagsüber, wenn viel Verkehr ist, geht keine Katze freiwillig in die Nähe dieser B 74.
Wir kastrieren Katzen und Kater ab einem Alter von ungefähr 6 Monaten je nachdem wie sie entwickelt sind. Wir empfehlen bei der Kastration auch den Mikrochip zu setzten. Das ist ein reiskorngroßes Gebilde, auf den eine Nummer codiert ist. Der wird im Halsbereich unter die Haut gespritzt. Daher ist es auch ganz gut die Katzen schlafen, da die Nadel doch recht groß ist und das natürlich etwas weh tut. Aber es würde auch ohne Narkose gehen, wird ja mittlerweile bei allen Hunden gemacht und auch bei ganz kleinen Welpen schon.
Aber die meisten Katzen werden im Zuge der Kastration gechippt. Wenn die Katze dann den Chip hat, geben wir den Besitzerin Unterlagen von dem Haustierregister TASSO mit. Wenn die Katze dort angemeldet ist, sind die Chancen, dass man sie bei Verlust wieder findet, am größten. Wird uns eine Katze in die Praxis gebracht, ob als Fundtier oder Unfallkatze, gucken wir mit dem entsprechenden Lesegerät immer, ob die Katze einen Chip hat und ob sie bei TASSO gemeldet ist.Wenn ja, ist es nur eine Frage der Zeit, dass die Besitzer informiert werden, dass ihr Tier gefunden wurde.
Sie sehen, das erste Lebensjahr einer Katze ist in mehrfacher Hinsicht ein aufregendes. Aber alles was man im ersten Lebensjahr für die Katze macht, davon profitieren die Tiere und auch die Menschen gleichermaßen.